Reisen in den Amazonas Regenwald:
Reisewissen · Reisetipps
Echtes Reisewissen zum Amazonas Regenwald
Das Amazonas Becken ist eine Region der Superlative. Es handelt sich um das größte von tropischem Regenwald bedeckte Gebiet der Erde und nimmt mit seinen 6 Millionen Quadratkilometern gut 20 Prozent der Landfläche Südamerikas ein. Drei Viertel des Amazonas Beckens liegen in Brasilien, während andere große Gebiete in Peru, Bolivien und Ecuador liegen. Der Amazonas Fluss selbst ist mit ca.6788 km nicht nur der längste Fluss der Erde, sondern auch der wasserreichste. Selbst in der Trockenzeit kann er an einigen Stellen über 20 km breit sein. Auch in Sachen Biodiversität lässt sich der Amazonas Regenwald nicht überbieten. 1,4 Millionen Tier- und Pflanzenarten wurden dort bereits entdeckt, viele sind kaum erforscht und Wissenschaftler vermuten noch weit mehr Arten. Es leben außerdem ca. 30 Millionen Menschen im Amazonas Becken. 2,7 Millionen davon gehören den ca. 300 indigenen Völkern dieser Region an. In einigen Gebieten des Amazonas Regenwaldes leben auch heute noch unkontaktierte Völker.
Die Vielfalt und die Gesundheit des Amazonas Beckens und seiner Bewohner sind jedoch gefährdet. Seit den 1970ern Jahren, mit dem Beginn des Baus der Trans Amazonica nimmt die Zerstörung und Ausbeutung jedes Jahr neue Ausmaße an. So werden beispielsweise 17 % des brasilianischen Amazonas Regenwaldes bis 2024 zerstört sein, das umfasst eine Fläche von Groß Britannien und Frankreich zusammen! Grund für die Zerstörung ist zum einen der Abbau von Bodenschätzen, aber vor allem die Schaffung von Nutzfläche für Sojaplantagen und Rinderweiden. Dabei sind lediglich 4 % der Böden des Amazonas Regenwaldes für extensive Landwirtschaft geeignet. Schuld an der zunehmenden Abholzung ist unter anderem die international stark gestiegene Nachfrage nach günstigen Fleischprodukten. Der Soja, der im Amazonasbecken angebaut wird, wird zu einem großen Teil als Futtermittel für die Massentierhaltung auch nach Europa und Deutschland exportiert.
Durch die stetig fortschreitende Abholzung wird der natürliche Wasserkreislauf des Amazonas Regenwaldes gestört, was zu lange anhaltenden Dürreperioden, wie 2023 in Brasilien führt. Wissenschaftler sprechen von einem Kipppunkt wenn 20-25 % des Regenwaldes gerodet sind (aktuell sind es 17 %). Ab diesem Zeitpunkt wird das Ökosystem nicht mehr in der Lage sein auf Veränderungen zu reagieren und sich anzupassen. Die 123 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid, die im Amazonas Becken gespeichert sind, werden dann freigesetzt, was einen weltweiten Kollaps auslösen kann.
Der Tourismus im Amazonas ist deshalb so wichtig, weil er maßgeblich dazu beiträgt, große Waldgebiete zu schützen, legale Arbeitsplätze zu schaffen, Bildung vor Ort zu finanzieren und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Als verantwortungsbewusste Reisende können wir viel zum Erhalt des Regenwaldes beitragen, wenn wir unsere Touren und Unterkünfte bewusst wählen und unser dort erworbenes Wissen zu Hause teilen. Denn das Schicksal des Amazonas Regenwaldes betrifft uns alle!
Praktische Reisetipps für deine Reise nach Leticia
Anreise und Abreise über Leticia, Kolumbien
Von Kolumbien aus ist Leticia nur von Bogota aus mit dem Flugzeug zu erreichen. Von Manaus (Brasilien), und Inquitos (Peru) auch per Schiff über den Amazonas. Für deutsche Staatsbürger ist bei der Einreise nach Kolumbien kein Visum erforderlich, wenn der Aufenthalt lediglich touristische Zwecke hat. Die Aufenthaltsdauer wird vor Ort per Stempel in den Reisepass festgelegt. Es ist möglich, dass ein Rückflug-Ticket vorgezeigt werden muss.
Reisezeit
Die beste Reisezeit für Leticia ist während der Trockenzeit zwischen Juni und Oktober. Aber auch während der Regenzeit kann eine Reise in den Amazonas reizvoll sein, da dann alles umso lebendiger ist. Das Klima ist ganzjährig heiß und feucht.
Sicherheit
Unsicher haben wir uns in Leticia nie gefühlt. Wir empfehlen vorab die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes durchzulesen und ansonsten den gesunden Menschenverstand zu benutzen und auf sein Bauchgefühl zu hören. Einen Stadtbummel nach Einbruch der Dunkelheit würden wir nach Möglichkeit vermeiden und auch vom Flughafen lieber vom Touranbieter abholen lassen. Es wird außerdem eine Gelbfieberimpfung empfohlen. Um Mückenstiche und daraus resultierende Krankheiten zu vermeiden, würden wir lange Kleidung und Insektenschutzmittel (wir nutzen No Bite) auch tagsüber anraten (auch wenn wir hier kein gutes Beispiel waren). Wir haben uns vor unserer Reise vom Tropenmediziner beraten und impfen lassen.
Unterkunft
Die Auswahl an Unterkünften in Leticia ist groß. Wir haben uns für das Hotel Madreselva am Rande der Stadt entschieden. Einfach, sauber, toller Garten und Frühstücksbereich mit Buffet, nettes Personal. Das trubelige Zentrum der Stadt ist zu Fuß gut und sicher zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten
Die Hauptsehenswürdigkeit, bzw. der Grund weshalb die meisten Reisenden den Weg nach Leticia auf sich nehmen, ist ohne Zweifel der Amazonas Regenwald. Doch auch die Stadt an sich ist interessant, wenn auch nicht gerade schön. Tagsüber lohnt es sich durch die lauten und trubeligen Gassen hinunter zum Hafen zu schlendern, vorbei am Fischmarkt und anderen Marktständen, um die hölzernen Kähne und Stelzenhäuser am Ufer des Amazonas zu bewundern. Es ist auch durchaus reizvoll mal eben für einen kurzen Spaziergang über die Grenze ins brasilianische Tabatinga zu marschieren. Abseits der Hauptstraße kann man vor Restaurants und Bäckereien gut und günstig essen und sich dabei wundern, wie viele Menschen eigentlich auf ein einziges, kleines Motorrad passen.
Amazonas Tour mit Amazon Jungle Trips
Wir haben uns für Amazon Jungle Trips entschieden, vor allem wegen der Erfahrung des Anbieters und der daraus resultierenden Zusammenarbeit mit Locals und Indigenen. Es war uns wichtig mit dieser Tour die Einheimischen zu unterstützen und so viel wie möglich von ihnen über den Amazonas Regenwald zu lernen.
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