Guatemala · Sehenswürdigkeiten & Highlights
Auf den Spuren der Maya, Piraten & Kolonialherren
„Wie kommt ihr denn auf Guatemala?“, fragen uns unsere Familien und Bekannten immer wieder, als wir im Sommer 2024 unsere Winterreisepläne verkünden. Leicht genervt erwidern wir immer wieder: „Guatemala ist das vielfältigste Land Zentralamerikas. Dort stehen die berühmten Pyramiden von Tikal, man kann einem aktiven Vulkan ganz nahe kommen, und außerdem bieten sie dort günstige Spanischkurse an.“
Tatsächlich ist Guatemala unfassbar reich an Geschichte. Einige der Mayastätten werden bis weit vor Christus zurückdatiert, die spanischen Kolonialherren haben in den Städten unverkennbar ihre architektonischen Spuren hinterlassen, doch die Kultur der Maya ist dort noch immer – oder wieder – allgegenwärtig und lebendig.
Die Schönheit der Natur des Landes lobte bereits Alexander von Humboldt. Den berühmten Lago de Atitlán bezeichnete er träumerisch als den „schönsten See der Welt“. Die von dichtem Regenwald bedeckten Ufer des Río Dulce nutzten einst die Piraten der Karibik als Versteck, und der feuerspeiende Fuego thront wie der schaurig-mächtige Schicksalsberg über Antigua.
Vier Wochen reisen wir durch Guatemala und bewegen uns dabei auf ausgetretenen und weniger ausgetretenen Pfaden. Hier folgen wir chronologisch unserer Reiseroute und fassen unsere Erfahrungen, Eindrücke, Überraschungen und die wichtigsten Infos zu Sehenswürdigkeiten und Highlights entlang der Route zusammen. In Kombination mit unserem Beitrag Backpacking Guatemala kannst du die Route nachreisen oder dich einfach nur inspirieren lassen.
Alle Beiträge zur Planung deiner Guatemala Rundreise:
Antigua
Welch ein Name – und die kleine Stadt am Fuße dreier Vulkane enttäuscht nicht. Als die schönste Stadt Guatemalas wird sie mittlerweile betitelt, als absolutes Must-see. Antigua bietet alles, was der Backpacker oder die Reisende sucht: prunkvolle Kolonialarchitektur, bunte Märkte, leckeres Essen und trotz allem immer noch „echtes Leben“. Das alles vor atemberaubender Vulkankulisse. Ganze 14 Tage haben wir dank unseres Sprachkurses in Antigua verbracht – und immer wieder haben wir Gründe gefunden, die Hausaufgaben nicht zu machen, sondern stattdessen durch die Stadt zu streifen, ein Museum zu besuchen oder den Locals ins nächste Restaurant zu folgen, das wir ohne sie niemals gefunden hätten.
In unserer Reisegeschichte erzählen wir von unserem Spanischkurs, spannenden Begegnungen und von Schokolade, während du bei unseren Reisetipps zu Antigua alle nützlichen Infos für deinen Aufenthalt in der Kolonialstadt findest – von der Unterkunft bis zur schönsten Klosterruine.
Hier geht es zu unseren Reisetipps und Highlights aus Antigua:
Highlight Antigua: Besteigung der Vulkane Acantenango & Fuego
Eines der Highlights vieler Guatemalareisen – und ein Grund für viele, nach Antigua zu kommen – ist die Möglichkeit, einem der aktivsten Vulkane Zentralamerikas ganz nahe zu kommen. Der Volcán de Fuego und sein erloschener Nachbar Acatenango befinden sich nur 20 Kilometer von der Stadt entfernt. Aktuell spuckt der Fuego brav ungefähr alle 20 Minuten rotglühende Lava in den Himmel – doch er kann auch anders. Immer wieder kommt es zu sogenannten Paroxysmen, die katastrophale Eruptionen mit kilometerhohen Aschewolken und pyroklastischen Strömen verursachen. Zuletzt forderte der Fuego 2018 mehr als 300 Menschenleben.
Dennoch lassen sich die Anbieter in Antigua für die zweitägige Tour dorthin kaum zählen. Die Touren laufen in der Regel alle gleich ab und unterscheiden sich nur durch Preis, Komfort und Motivation der Guides. Das Highlight einer jeden Tour ist natürlich der Abend im Basecamp am Acatenango mit spektakulärem Blick auf den Lavaspuckenden Fuego. Von dort aus besteht dann die nicht ganz legale Möglichkeit (es machen alle), auf einen schmalen Grat zu wandern – nur knapp 1000 Meter unterhalb des Kraters des Fuego.
Die Schönheit, die Brutalität, die Macht der Natur dort oben zu erleben – zu spüren, wie Mutter Erde lebt und dass wir nur winzig kleine Ameisen sind, verglichen mit ihrer Kraft – ist einmalig. Ist heilsam. Doch auch wenn der Tourismus am Fuego boomt, sollte nicht vergessen werden, dass ein aktiver Vulkan keine Sehenswürdigkeit ist, sondern eine Naturgewalt, gegen die wir im Ernstfall rein gar nichts ausrichten können.
Hier erfahrt ihr mehr zur Tour und unseren Erfahrungen am Fuego:
Dörfer-Hopping am Lago de Atitlán
Der „schönste See der Welt“, wie ihn Alexander von Humboldt einst betitelte, liegt malerisch eingebettet zwischen den saftig grünen Hängen der Vulkane Atitlán, San Pedro und Tolimán und ist für Backpacker, Yogis und Wohlbetuchte zu einem absoluten Traumziel geworden – obwohl vom Schwimmen in den blauen Fluten eher abgeraten wird. Wie in vielen Regionen Guatemalas gibt es auch in den umliegenden Dörfern und Städten ein Müll- und Abwasserproblem. Zusätzlich landen nach starken Regenfällen die Düngemittel der angrenzenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen im See. In den Jahren 2009, 2012 und 2015 wurde der Lago de Atitlán deshalb von giftigen Cyanobakterien heimgesucht.
Mittlerweile gibt es einige Initiativen der Gemeinden rund um den See – ihre Lebensader und Heimat –, um ihn sauber zu halten. Die Unterstützung durch Regierung und Touristen hält sich allerdings noch in Grenzen.
Nichtsdestotrotz ist der Lago de Atitlán einen Besuch wert, zumal die Gemeinden auf die Einnahmen durch Touristen angewiesen sind. Mit Seeblick und Sangría in der Hand entspannen geht ja auch ohne Schwimmen! Stattdessen haben wir es genossen, uns die Städtchen rund um den See anzuschauen. Jedes hat seinen eigenen Charme und Charakter. Die meisten Dörfer sind nur per Boot zu erreichen; die Lanchas fahren von allen Häfen im Minutentakt. Eine Fahrt kostet – je nach Entfernung – etwa drei bis vier Euro. Besonders angetan hat es uns San Juan la Laguna. Es ist bei den Guatemalteken ebenso beliebt wie bei den Touristinnen und gerade an den Wochenenden entsprechend voll.
Vom kleinen Hafen aus führt eine in Regenbogenfarben bemalte Straße – rechts und links gesäumt von Cafés, Streetfood-Ständen und Läden aller Art – recht steil nach oben ins Dorf hinein. Viele der Sträßchen, die rechts und links von dieser „Hauptstraße“ abzweigen, sind für Autos gesperrt und liebevoll bemalt und geschmückt. Straße und Gebäude zieren Motive aus der Mayakultur, die hier noch sehr lebendig ist. San Juan la Laguna ist der perfekte Ort für einen gemütlichen Bummel mit viel Zeit für Fotos. Es macht einfach Spaß, durch die bunten Gässchen zu schlendern. Je weiter man sich vom Hafen entfernt, desto „normaler“ wird das Stadtbild, desto günstiger werden Kaffee, Milchshake und Co. Anstatt Touri-Restaurants gibt es hier einfache Fast-Food-Läden, wo sich wunderbar Menschen beobachten lassen.
Es braucht keine große Planung, um nach San Juan la Laguna zu fahren – einfach ins Boot steigen und sich durch das bunte Gemenge treiben lassen. Mehr zu Aktivitäten und Eindrücken am Lago de Atitlán kannst du auch in unserer Reisegeschichte nachlesen.
Unsere Reisegeschichte vom Lago de Atitlán:
Abenteuer-Spielplatz Rio Dulce
Río Dulce – Guatemalas Tor zur Karibik – ist ein echter Abenteuerspielplatz, reich an Natur und Kultur. Uns verwundert es immer wieder, dass viele sagen, sie kommen nur zum Chillen nach Río Dulce. Denn ruhig ist es in dem Tropenkaff nun wirklich nicht!
Hier kommen unsere Must-dos:
Piraten! - Castillo San Felipe de Lara
Das Fort San Felipe de Lara befindet sich einige Kilometer außerhalb der Stadt auf einer Landzunge am Lago Izabal beziehungsweise am Beginn des Río Dulce. Die Fahrt mit dem Colectivo dauert ca. 30 Minuten. Die Minibusse fahren unter der Brücke am Ortseingang ab (Stand 2024). Die Fahrer wissen meistens schon, wohin die Touristen möchten.
Das Fort wurde im 17. Jahrhundert von den spanischen Kolonialherren errichtet, die sich dadurch Schutz vor Piraten für ihre Schiffe und Häfen erhofften – größtenteils vergeblich, denn das Fort wurde ab 1604 immer wieder eingenommen und zerstört. In den 1650er-Jahren sollen dort sogar kurzzeitig die „Hermanos de la Costa“ – „Die Brüder der Küste“, eine internationale Piratengemeinschaft – gehaust haben. Erst im späten 18. Jahrhundert gelang es den Spaniern, die Anlage ausreichend zu sichern und die bis ins frühe 19. Jahrhundert stattfindenden Piratenangriffe abzuwehren.
Der Eintritt kostet ca. 10 Euro, und es macht auch ohne Guide einen Heidenspaß, durch die engen Gänge zu schlüpfen, im dunklen Verlies herumzutasten und durch die Schießscharten zu spähen – ein bisschen Fluch der Karibik zu spielen!
Bootsfahrt über den Rio Dulce nach Livingston
Auf dem Río Dulce durch nahezu unberührte Natur in Richtung des karibischen Meeres zu schippern, ist einer der Hauptgründe für viele Reisende, überhaupt in diese Gegend Guatemalas zu kommen. Jede Lodge, jedes Hostel, jeder Touranbieter hat die Route nach Livingston – ein Küstenort, bekannt als frühere Hippiehochburg und für seine Vielfalt an Ethnien – zu variierenden Preisen im Programm. Es gibt auch öffentliche Boote über den Río Dulce, die ein wenig günstiger sind, allerdings sind hier keine Stops an weiteren Sehenswürdigkeiten wie den Siete Altares möglich.
Bei schönem Wetter strahlt der Río Dulce in allen Grüntönen, das tiefe Grün des Regenwaldes hebt sich schillernd von den weißen Klippen des Cañón Río Dulce ab, der immer enger wird, bis sich der „süße Fluss“ schließlich bei Livingston in das karibische Meer ergießt. Entlang des Flusses gibt es scheinbar nichts als unberührte Natur, nur vereinzelte Hütten auf Stelzen, oberkörperfreie Männer in schmalen Kanus verraten Spuren der Zivilisation – der Maya.
Unsere kleine Gruppe hat sich mit dem Kapitän darauf geeinigt, zuerst zu den Siete Altares zu fahren. Natürliche Terrassen mit kleinen Wasserfällen mitten im Dschungel – perfekt für eine kleine Abkühlung! Von Livingston aus fahren wir nochmal zwanzig Minuten, zahlen etwa 3 Euro und klettern über Treppen in den Urwald hinauf, von Terrasse zu Terrasse. Auch das ist kein Geheimtipp und es ist einiges los in den Tümpeln.
Livingston ist zugegebenermaßen eher ein Downer. Zumindest war es das für uns. Die kleine Stadt entwickelte sich über die Jahrhunderte vom Handelszentrum zum Piratennest, vom wichtigsten Seehafen der Karibikküste Guatemalas zum Versammlungsort der nordamerikanischen Hippiebewegung und schließlich zum Backpacker-Reiseziel. Jedoch profitieren vom Tourismus nur einige wenige Businessmen. Der Großteil der Einwohner lebt in Subsistenzwirtschaft oder von Gelegenheitsjobs. Viel gibt es dort nicht zu tun. Ein kleiner Spaziergang und zurück aufs Boot. Wie so oft beeindruckt Natur mehr als von Menschen Geschaffene.
Unsere Reisegeschichte aus Rio Dulce:
Highlight: Die heißen Wasserfälle der Finca Paraiso
Unser Geheimtipp für Río Dulce ist der natürliche, heiße Wasserfall Agua Caliente (heißes Wasser) auf dem Gelände der Finca Paraíso. Auch wenn die Luft warm und schwül ist, geht doch nichts über eine heiße Dusche – und das mitten im Dschungel. Keine Sorge, das Flussbett ist kühl, sodass auch die Nicht-Warmduscher auf ihre Kosten kommen. Abgesehen von einigen Guatemalteken waren wir die einzigen Touristen dort.
Von Río Dulce aus sind wir für zwei Euro mit dem Colectivo in Richtung El Estor gefahren und haben den Fahrer gebeten, uns an der Finca Paraíso rauszulassen. Nach ca. 45 minütiger Fahrt werden uns am „Parkplatz“ ungefähr zwei Euro Eintritt abgeknöpft, und eine Art Bademeister begleitet uns zu den Wasserfällen – ob man will oder nicht. Vor Ort zeigt er uns dann noch, wo wir am besten unsere Sachen ablegen und ins Wasser gehen. Alles hat seine Ordnung. Auch im Dschungel.
Im Dschungel von Petén - Flores
Flores – die Hauptstadt des Departamento Petén, gelegen auf der Insel San Andrés im Petén-Itzá-See – markiert für die meisten Reisenden den Zugang zur Ruinenstadt Tikal. Unzählige Touren starten jeden Tag von dort ins Reich der Maya. In Flores selbst gibt es nicht wirklich viel zu tun, außer in einer der vielen Dachbars den Blick über die Inselstadt schweifen zu lassen, doch ein Highlight möchten wir euch trotzdem ans Herz legen.
Highlight: Kajak fahren auf dem Petén-Itza-See
Am späten Nachmittag leihen wir im Restaurant Maracuja ein Kajak aus und paddeln in der bereits tiefer stehenden Sonne hinaus auf den Petén-Itzá-See. Wir weichen rostigen Ein-Auto-Fähren und kleinen Motorbooten aus. Bald haben wir die kleine Inselstadt hinter uns gelassen, halten uns rechts, paddeln durch dichtes Schilf.
Unser Ziel – wenn wir denn eines haben – ist der berühmte Strand El Chechenal. Auch für dieses Fleckchen Erde bieten sie einem teure Touren an und nehmen natürlich Eintritt, um auf dem buntbemalten Holzsteg zu sitzen. Gut, dass wir so spät sind. Yannik lässt es sich nicht nehmen, ein paar Arschbomben vom Steg in den See zu machen, dann paddeln wir zurück.
Als Flores wieder in Sichtweite kommt, taucht die untergehende Sonne alles bereits in sanft gelb-violettes Licht, welches die bunten Häuser der Stadt umso intensiver strahlen lässt. Wir lassen uns treiben und beobachten, wie nach und nach die Lichter angehen und die Nacht über Flores erwacht. Im Dunklen drehen wir noch zwei Runden um die kleine Insel. Ein erfrischender Perspektivwechsel.
Es gibt verschiedene Kajak-Verleihe in Flores. Die einfachste und günstigste Variante für uns war das Restaurant Maracuja. Dort zahlt man nicht pro Stunde, sondern kann so lange fahren, wie man möchte. Den aktuellen Preis musst du allerdings vor Ort erfragen.
Die Ruinen von Tikal
Tikal – welch ein Name! Groß, geheimnisvoll, erhaben. Wer träumte als Kind nicht davon, wie Indiana Jones durch Urwälder zu streifen auf den Spuren der Maya – überwucherte Pyramiden zu erklimmen, umgeben von den Geräuschen des Dschungels? Bauwerke zu entdecken, die selbst auf Papier, auf Fotos sprachlos machen, wirken, als wären sie durch Magie im Regenwald von Petén gelandet. Es sind Kindheitsträume, die hier in Erfüllung gehen.
Die archäologische Stätte mit über 6.000 Bauwerken und vielen weiteren, noch nicht erfassten, liegt heute im Zentrum des 550 Quadratkilometer umfassenden Parque Nacional Tikal, der bereits 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde. Aufgrund der schieren Größe der Maya-Stadt haben wir dort zwei Tage verbracht und uns für eine Nacht im Jungle Lodge Tikal Hostal eingemietet. Wir wollten Tikal ganz erkunden, nicht nur die ausgetretenen Pfade rund um die Gran Plaza.
Am vollsten ist es in Tikal zwischen 9:00 und 16:00 Uhr. Während dieser Zeit mieden wir die Gran Plaza, erkundeten nahezu allein die nicht minder beeindruckenden Tempel 5 und 6 und vor allem die weitläufige Plaza de los Siete Templos und die faszinierende Mundo Perdido – die verlorene Welt –, deren Gebäudekomplexe wohl wie eine astronomische Uhr genutzt wurden. Die Gran Plaza mit dem majestätischen Tempel des großen Jaguars und der verwinkelten Akropólis Central hoben wir uns für den nächsten Morgen auf. Um Punkt 06:00 Uhr enterten wir den Park, genossen die letzten Minuten des rosa-roten Sonnenaufgangs allein auf der Spitze des Templo 2 und spielten Indiana Jones in den Mauern der Akropolis Central.
Auch wenn Tikal das Highlight der meisten Guatemala-Reisenden ist, lässt es sich individuell erkunden, und man kann den Massen leicht aus dem Weg gehen, wenn man bereit ist, ein paar Kilometer mehr zu laufen. Wie du Tikal individuell und ohne Tour entdecken kannst, die wichtigsten Infos zu Geschichte und den einzelnen Tempeln und unseren Rundgang durch die Ruinen, haben wir dir in einem gesonderten Beitrag zusammengefasst.
Tikal individuell entdecken - Reisegeschichte und die wichtigsten Tipps:
Highlight: Yaxhá - eine Maya-Stadt namens "grün-blaues Wasser"
Sanfter Regen prasselt unaufhörlich auf uns herab. Die Luft unter dem dichten Blätterdach ist so schwül, dass das Atmen schwerfällt. Noch flau und vermutlich leicht grün im Gesicht von der holprigen Bus- und anschließenden Bootsfahrt schleppe ich mich durch das geheimnisvolle Yaxhá. Die Pyramiden wirken mächtiger als die Tikals, viel liegt noch unter grüner Vegetation begraben. Von der Spitze des 30 Meter hohen „Tempel der roten Hände“ aus sehen wir nichts als Regenwald und Wasser. „Grün-blaues Wasser“ bedeutet Yaxhá übersetzt – die Farbe des Lago Yaxhá und des Lago Sacnab, wenn sich das Grün des Regenwaldes in ihnen spiegelt.
Yaxhá bildet mit den Stätten Nakum und El Naranjo ein Dreieck und die Grundlage für einen 370 Quadratkilometer großen Nationalpark, der westlich an den Parque Nacional Tikal grenzt. Yaxhá ist ohne eine Tour nicht ganz einfach zu erreichen. Ein großes Stück der Strecke muss über eine ungeteerte, von Schlaglöchern übersäte Piste zurückgelegt werden, auf der mir persönlich das Kotzen kam.
Die Einfahrt in den Nationalpark wird vom Militär geschützt, um Wilderer und Plünderer fernzuhalten. Von dort aus geht es mit dem Boot über den See. Vom gegenüberliegenden Ufer aus gelangt man über einen steilen Anstieg zu der archäologischen Stätte.
Unsere Tour startete von Flores aus um die Mittagszeit. Zurück kamen wir erst am späten Abend. Die letzten Kilometer zu Fuß in Yaxhá mussten bereits in voller Dunkelheit zurückgelegt werden. Touranbieter lassen sich auch hierfür wie Sand am Meer in Flores finden.
Lohnt sich der Besuch, auch wenn man bereits Tikal gesehen hat? Definitiv ja! Wir haben Yaxhá nach Tikal besucht, und es hat uns mindestens genauso beeindruckt. Die Stätte hat durch ihre Abgeschiedenheit und die Lage an den zwei Seen nochmal einen ganz anderen Charakter. Und man darf auf fast alle Pyramiden hinaufklettern!
PS: Wer an Reiseübelkeit leidet, sollte unbedingt ausreichend Tabletten dagegen mitnehmen.
Alle Beiträge zu Guatemala findest du hier:
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