Ach, Frankreich! Obwohl das Land zu den beliebtesten Reisezielen weltweit zählt, kommt es mir oft so vor als würden wir unseren Nachbarn gehörig unterschätzen. – Nicht als politischen Verbündeten, Wirtschaftspartner oder einen Staat, der sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert sieht wie wir, sondern als ein Land, das so reich an Kultur, an Natur, an Flair und Lebensqualität ist. Als ein Land, das – wie Deutschland auch – von seiner Geschichte geprägt und gezeichnet ist. Eine Geschichte die fasziniert, erschreckt und inspiriert. Als ein Land, das als Schauplatz so vieler Filme, Bücher und Theaterstücke dient, das so viele Künstler seit hunderten von Jahren anzieht und zu ihren besten Arbeiten inspiriert.

Paris begann einst im 3. Jahrhundert vor Christus als keltische Siedlung, wurde dann zur römischen Provinz und schließlich im frühen Mittelalter zu einer der Hauptresidenzen des fränkischen Reiches. Der Bau von Notre Dame begann in dieser Zeit. Die Stadt war seit Anbeginn ihrer Tage umkämpft, sah sich früh mit Überbevölkerung, Hungersnöten und Pestepidemien konfrontiert. Ein unzufriedenes Volk stand dem pompösen Adel, Prunkbauten und Kunstsammlungen, die wir heute im Louvre bewundern, gegenüber. Ungefähr hundert Jahre nachdem Ludwig IV., der selbsternannte Sonnenkönig, seine königliche Residenz nach Versailles verlegt hatte, nachdem Paris erstmals auf Grund zahlreicher literarischer und philosophischer Veranstaltungen seinen kulturellen Ruf erlangte, erfolgte 1789 der Sturm auf die Bastille und wenige Jahre später die Hinrichtung des Königs auf dem Place de la Concorde – heute, 2024, einer der Austragungsorte der dritten Olympischen Spiele in Paris. „Liberté, Egalité, Fraternité“ – „Freiheit, Einheit, Brüderlichkeit“ wurde zum Motto Frankreichs, zum Motto der olympischen Spiele 2024. Wer in diesem Sommer in Paris war und die Marseillaise gehört hat, die Stimmung dort erlebt hat, der wird keine Sekunde mehr an diesem Motto, an den Pariserinnen und Parisern zweifeln.

Nur drei Stunden von Paris entfernt (wer mit dem Auto unterwegs ist, mache sich bitte auf viele Kreisverkehre gefasst) liegt das Loire-Tal. Bereits im Jahr 2000 wurde die Region um die beiden Städtchen Sully sur Loire und Challones sur Loire als lebendige Kulturlandschaft in die Liste der UNESCO aufgenommen. Entlang des Flusses liegen die berühmten Loire-Schlösser. Sie entstanden während der Renaissance als Tours kurzzeitig die Hauptstadt des Reiches war. Die romantisch anmutenden Landschaften der Region inspirierten unter anderem Dumas, Balzac und Hugo zu ihrem Werk. Nun aber zum Wichtigsten Punkt: dem Wein! Weinbau und natürlich Genuss zählen zum festen Bestandteil der „Kultur des guten Lebens“ im Loire Tal. Uns inspirierte die französische Filmreihe „Monsieur Claude und seine Töchter“ mit Christian Clavier in der Hauptrolle zu unserem Road Trip an die Loire. Und ja, es sieht dort so aus, wie in den Filmen!

Wir sind noch lange nicht fertig mit Frankreich und freuen uns darauf, diese Seite Stückchen für Stückchen zu erweitern!