Die besten Nationalparks in Südafrika
The Big Five als Selbstfahrer erleben
Drei Wochen sind wir als Selbstfahrer mit unserem Mietwagen durch den Nordosten Südafrikas gefahren. Die Nationalparks und die Tierbegegnungen, die wir dort machen durften, waren zugleich Herzstück und Highlight unserer Reise. Unsere vier liebsten Nationalparks in Südafrika, liegen alle relativ nah beieinander, sodass sie auch in begrenzter Zeit leicht mit dem Mietwagen besichtigt werden können. Trotz ihrer geografischen Nähe sind die Parks landschaftlich sehr vielseitig, was es natürlich umso spannender macht sie auf eigene Faust zu entdecken.
Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: The Big Five! Elefanten, Nashörner, Wasserbüffel, Löwen und Leoparden können in allen vier Schutzgebieten bewundert werden.
Hier findet ihr die wichtigsten Infos für Selbstfahrer zu besten Nationalparks in Südafrika, inklusive Tipps zu tollen Unterkünften.
Alles zum Thema Mietwagen, Verkehrsregeln und weitere Tipps für Selbstfahrer findet ihr hier:
Platz 1: Fünf Tage auf Selbstfahrer Safari durch den Krüger Nationalpark
Highlight: Natürlich die Tiere! The Big Five! Vor allem Leoparden, Löwen und Elefanten!
Übernachtung: Crocodile Bridge, Satara, Skukuza, Letaba Rest Camps; Tsendze Rustic Camp Site; Berg en Dal Rest Camp
Kulinarik: Campingküche (Nudeln mit Bohnen) oder in den Restaurants der Rest Camps
Dauer: 7 Tage
Allgemeine Infos zum besten Nationalpark Südafrikas
Zugegeben, der Krüger Park war für uns ohne Zweifel der beste Nationalpark Südafrikas! Die unendlich erscheinenden Weiten, die tierische Vielfalt vom kleinsten Vogel bis zum größten Landsäugetier der Erde aber auch die Abende auf den Campingplätzen, die Freundlichkeit unter den Campern waren einfach beeindruckend. Und natürlich haben wir alle Big Five gesehen! Als Selbstfahrer ist der Park sehr einfach zu erkunden und selbst hier kommt einem manchmal stundenlang kein einziges Auto entgegen.
Der Park umfasst 20.000 Quadratkilometer und ist damit das größte Schutzgebiet Südafrikas. 1926 wurde er von der südafrikanischen Regierung offiziell zum Nationalpark ausgerufen. Neben den Big Five finden dort 147 weitere Säugetierarten Schutz. Eine Reise in den Krüger Park gehörte zu unseren absolut Kindheitsträumen und es lohnt sich. – Löwen, Elefanten, Leoparden, Krokodile in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu dürfen ist, unglaublich faszinierend und berührend. Aber, auch hier gibt es ein Aber, die Besuchermassen sind zur Hauptsaison enorm und der Park ist immer wieder auch massiv von Wilderei betroffen. Wenn man bedenkt, dass aktuelle Studien zeigen, dass Menschen unter den Tiere dort mehr Angst verbreiten als Löwen, sollte uns das zu denken geben und zumindest dafür sorgen, dass wir uns in Gegenwart der Tiere angemessen und still verhalten.
Anfahrt, Ankunft & Kosten
Ist dann endlich alles gezahlt, registriert und abgesucht bekommt man noch die Regeln des Parkes erklärt: Nicht aussteigen, außer in den Camps und immer pünktlich um 18:00 am nächsten Camp sein, sonst muss man Strafe zahlen. Zwischen 18:00 und 6:00 darf sich niemand ohne Ranger im Park aufhalten. Diese nicht-aussteigen Regel ist zwar durchaus sinnvoll, allerdings muss man bei 10 Stunden Safari auch irgendwann mal auf Klo. Nun ja, sagen wir es so, unter den Selbstfahrern scheint es diesbezüglich eine andere Regel zu geben: Fahre auf eine einsame Schotterpiste an den Straßenrand. Versichere dich, dass kein Tier und kein Auto in Sicht ist. Öffne die Autotür und verrichte direkt dahinter dein kleines Geschäft. Dann springe in dein Vehikel zurück und tue so, als sei nichts gewesen. Weitere Tipp: Essen und Trinken immer in Reichweite aufbewahren, denn Safari macht hungrig!
Camping Romantik im Krüger Nationalpark
Die Abende auf den Camps waren jedesmal ein Highlight – nicht nur, weil wir uns endlich Beine vertreten konnten – sondern weil es nichts schöneres gibt, als unter einem wunderschönen Sternenhimmel, am Lagerfeuer den Geräuschen der Natur zu lauschen. Wenn man dann noch so nette Camping Nachbarn hat, allesamt Südafrikaner, die einem einfach einen ganzen Teller selbst gemachter Brownies schenken, kann es eigentlich nicht besser werden! Wir haben die Camps mehrere Monate im Voraus über SAN-Parks reserviert. Unsere Route durch den Park haben wir so gelegt, dass wir möglichst von allen Regionen etwas mitnehmen können. So kommen zum Beispiel in den felsigeren Gebieten mehr Leoparden vor, während in den weiten trocknen Ebenen Geparden anzutreffen sind.
Aktivitäten im Krüger Park
Auch wenn wir die Unabhängigkeit als Selbstfahrer sehr genossen haben, wollten wir uns eine Nachtsafari und einen Bush Walk nicht entgehen lassen. Beide Aktivitäten kann man einfach vor Ort an den Camps buchen, lieber einen Tag vorher, da sie sehr begehrt sind. Unser Highlight war definitiv der von zwei bewaffneten Rangern geführt Bush Walk. Dieser findet in der Regel am frühen Morgen statt und dauert ca. drei Stunden. Bezahlt haben wir ca. 30 Euro pro Person.
Wir sind vom Tsendze Rustic Camp mit Ranger Patrick aufgebrochen. Für einige Stunden führte er uns durch dichtes Gras und Sträucher, zeigte uns, wie man Spuren ließt und die Tiere anhand ihrer Ausscheidung erkennt. Und auf einmal standen wir einer Zebraherde gegenüber, die uns mit geblähten Nüstern und großen Augen anstarrte. Auch Elefanten konnten wir, in angemessener Entfernung hinter einem Busch kauernd, beobachten. Hier zu Fuß unterwegs zu sein, ist etwas ganz besonderes, die ursprünglichste Form der Safari und eine willkommene Abwechslung, wenn man sonst nur im Auto sitzt!
Wir finden, um den Krüger Nationalpark kommt man einfach nicht herum!
Mehr über unsere Tierbegegnungen, Camping Erlebnisse & Bush Walk im Krüger Park ...
Platz 2: St. Lucia und der wunderschöne iSimangaliso Wetland Park
Highlight: Wale beobachten am Cape Vidal; Schiffstour zu den Hippos
Übernachtung: Leopard Tree Lodge, Kosten für ganze Ferienwohnung für 2 Personen 73 Euro (Nebensaison)
Kulinarik: Tolles Essen, tolle Cocktails und tolle Atmosphäre im Reef and Dune
Dauer: 4 Tage
iSimangaliso: Ein Nationalpark namens Wunder
Eine treffendere Bezeichnung für den 3280 Quadratkilometer großen iSimangaliso Wetland Park gibt es nicht. Das UNESCO Welterbe schützt ganze fünf Ökosysteme: Korallenriffe und Strände, Seen und Feuchtbiotope , Waldgebiete und Küstenwälder. Neben den Big Five lassen sich dort auch Wale und Delfine von den Stränden aus beobachten. Wunderschöne grüne Sumpflandschaften, traumhafte Strände, rosarote Sonnenuntergänge und eine unglaubliche Vielzahl an Tieren durften wir dort während unserer Selbstfahrer Safari erleben.
Für Selbstfahrer eignet sich St. Lucia hervorragend als Ausgangspunkt. Die Einfahrt in den Park erfolgt dann über das Gate Eastern Shores, was nur weniger Kilometer außerhalb der Stadt liegt. Wie die anderen Parks auch, hat der iSimangaliso von März bis Oktober von 6:00 bis 18:00 geöffnet. Der Eintritt pro Person, pro Tag plus Auto beträgt hier etwa 10 Euro. Die Straßen durch die südlichen Ausläufer des Parks sind sehr gut ausgebaut und es gibt sogar einige Aussichtspunkte wie das Mount Tabor Lookout. Auf drei Rundwegen haben wir dort einen 360 Grad Ausblick über den Lake St. Lucia, inklusive Hippos, und das stürmische Meer genossen.
Unser Highlight im Park war definitiv Cape Vidal: Endlose Strände, hohe Dünen und dichte Küstenwälder. Wir hatten den Strand im September komplett für uns. Und damit auch die Buckelwale, die sich in Sichtweite tummelten und fröhlich in den Wellen tobten. Der iSimangaliso Wetland Park ist damit definitiv ein Highlight für jeden Road Trip durch den Nordosten Südafrikas.
St. Lucia: Das Vorzeigedorf
St. Lucia selbst hat auch einiges zu bieten, neben tollen Unterkünften und Restaurants. Das einstige Fischerdorf ist mittlerweile zu einem DER Touristen-Hotspots Südafrikas geworden. Der Lebensstandard und die Sicherheit ist dadurch zwar gestiegen, jedoch leben zur Hauptsaison mehr Touristen in der Stadt als Einheimische! Es ist eines der Beispiele, wo positive und negative Aspekte des Tourismus unübersehbar kollidieren.
Von St. Lucia aus haben wir uns spontan für eine Boat Safari zu den Hippos entschlossen. Entschieden haben wir uns für eine zweistündige Tour von Heritage Tours and Safaris mit Shoreline Boat Safaris. Um sieben Uhr morgens ging es am Siyabonga Jetty, etwas außerhalb von St. Lucia los. Für zwanzig Euro pro Person hatten wir an diesem Morgen das Boot und die Hippos ganz für uns und lauschten gebannt den Geschichten unseres Skippers. Er schwelgte in Erinnerungen von seiner Zeit als Musiker und erzählte mit Tränen in den Augen von den schweren Corona-Jahren in St. Lucia. Auch der Strand von St. Lucia und die angrenzenden Wetlands sind einen Ausflug Wert. Dort lassen sich ebenfalls Hippos beobachten.
Unsere Unterkunft, die Leopard Tree Lodge, war einfach nur ein Träumchen. Vom Service, über die Einrichtung der Apartments, dem tropischen Garten mit Pool war alles perfekt. Wir wollten gar nicht mehr ausziehen!
Im Vergleich zu anderen Südafrikanischen Städten ist St. Lucia die heile Welt. Nirgendwo sonst haben wir Touristen, weiße Südafrikaner, Farbige und Schwarze gemeinsam die sauberen Straßen entlang flanieren sehen. Als Abends dann auch noch traditionell gekleidete Trommelgruppen die Straßen entlang tanzten wurde es fast ein bisschen zu viel. Aber dennoch: In der Nebensaison sind ein paar Tage in St. Lucia eine wunderbare Entspannung mit tollen Möglichkeiten die iSimangaliso Nationalpark zu erkunden.
Mehr über unsere Tierbegegnungen und Erlebnisse in St. Lucia und im iSimangaliso Wetland Park
Highlight: Hier haben wir ein Nashornbaby gesehen!
Übernachtung: Nyalazi Campsite, ca. 10 Euro pro Person pro Nacht
Kulinarik: Camping Küche
Dauer: 2 Tage
Und es geht weiter mit Safari vom Feinsten im Hluhluwe iMfolozi Park. Auch wenn der Park bei uns „nur“ auf Platz drei steht, ist er landschaftlich vielleicht der schönste unter den besten Nationalparks in Südafrika. Ausgerufen im Jahr 1895, ist er außerdem das älteste Tierreservat Südafrikas. Die Fläche des Parks umfasst mittlerweile 960 Quadratkilometer.
Seine bergige und abwechslungsreiche Landschaft machen ihn nicht nur zum großen Fahrspaß sondern bieten vor allem einmalige Ausblicke über die Weiten des Parks. So konnten wir von den Hügeln aus ganze Elefantenherden von oben bei ihren Wanderungen beobachten. Aus irgendeinem Grund bewegten sich die Tiere hier auch besonders gerne auf den Straßen fort, sodass es durch Zebras und Elefanten immer wieder zu angenehmen Entschleunigungen kam.
Neben den Big Five ist der Park vor allem bekannt für sein Schutzprogramm für Breitmaulnashörner. Bereits kurz nach unserer Einfahrt in den Park durch das Memorial Gate kreuzte eine Nashornmutter mit Jungtier unseren Weg.
Während der Hauptsaison ist der Park von 6:00 bis 18:00 geöffnet und kostet ca. 11 Euro Eintritt pro Tag, pro Person. Da die Übernachtungen in den beiden Camps innerhalb des Nationalparks nicht ganz günstig sind, haben wir uns für das Nyalazi Camp entschieden. Verlässt man den Park durch das Nyalazi Gate, ist es quasi nicht zu verfehlen. Die kleine Campsite befindet sich direkt an der Außengrenze des Parks. Nachts konnten wir jenseits des Zauns Wildtiere hören und haben einmal sogar die Umrisse von Elefanten erkannt!
Platz 4: Mkuze Game Reserve - Allein in der Wildnis
Highlight: Einsame Safari Touren durch wildes Buschwerk
Übernachtung: Mantuma Camp, Preise gibt es auf Anfrage über die verlinkte Website
Kulinarik: Camping Küche
Dauer: 2 Tage
Um ehrlich zu sein waren wir nach dem Krüger Park ein bisschen safari-müde. Was sollte jetzt noch besseres kommen? Dennoch hatten wir uns direkt im Anschluss an den besten Nationalpark in Südafrika für zwei Tage im Mkuze Game Reserve entschieden, das vor allem bei Birdwatchern beliebt ist. Das Reserve umfasst 400 Quadratkilometer und wurde bereits 1912 gegründet.
Auf eine Wegbeschreibung verzichte ich hier lieber, bin ich doch sicher, dass wir nicht den offiziellen Straßen gefolgt sein können. Unser Weg führte uns auf ausgespülten Schotterpisten durch die abgelegensten Dörfer und durch zahlreiche Kuh- und Ziegenherden. Letztendlich sind wir über das eMshopi Gate in den Park eingefahren. Anders als im Krüger waren wir hier die einzigsten Touristen, die eincheckten und die umgerechnet knapp 5 Euro Eintritt bezahlten.
Auch im Reserve waren wir größtenteils allein unterwegs, da die Hauptsaison noch nicht begonnen hatte. Dichte Vegetation säumte hier die teilweise sehr holprigen Schotterstraßen, sodass das Sichten von Tieren um einiges schwieriger war als im Krüger. Die Tiere hier haben wir außerdem als viel scheuer wahrgenommen, vermutlich weil es generell ruhiger zu geht. Unsere spektakulärste Tierbegegnung im Mkuze Game Reserve war mit einem prachtvollen Giraffenhengst, der uns sogar mehr als einmal begegnete. Selbstfahrern würden wir hier ein geländetaugliches Fahrzeug ans Herz legen, da die Straßen größtenteils nicht asphaltiert und in sehr schlechtem Zustand sind.
Empfehlen können wir einen kurzen Aufenthalt im Mkuze Game Reserve aber in jedem Fall. Die Natur lässt sich hier noch um einiges ursprünglicher und unberührter erleben. Die einsamen Fahrten durch den morgendlichen Nebel oder durch das rosa-goldene Licht der untergehenden Abendsonne sind besonders traumhaft, wie aus einer anderen Welt.
Und jetzt seid ihr dran! Erzählt uns von euren Erfahrungen oder stellt uns Fragen!
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