Antigua Guatemala Sprachkurs

14 Tage in Antigua
Von Sprachkurs, Salsa und Weihnachtsfieber

Drei Vulkane liegen in nächster Nähe von Antigua. Der majestätische Agua thront stumm über der Stadt, die er einst verwüstete. Weiter entfernt überlässt der erloschene Acantenango seinem kleineren Nachbarn Fuego die Show. Gewaltige Aschewolken schleudert er in den orange-rosanen Abendhimmel. Vom Dach unserer Sprachschule mitten in Antigua aus beobachten wir die dunkel-grauen Formen und Bilder, die er an den romantisch anmutenden Himmel zeichnet.

Unter uns leuchten die warmen Lichter Antiguas. Der Verkehr aus Mopeds, Bussen und klapprigen Autos rumpelt laut über die gepflasterten Straßen. Der Lärm des Verkehrs, entfernte Salsamelodien und das fröhliche Stimmengewirr von Guatemaltekinnen und Guatemalteken auf dem Weg in den wohlverdienten Feierabend und von Backpackern, die bereits die zahlreichen Dachbars Antiguas bevölkern, erfüllen die kühle Abendluft. Die prächtig beleuchteten Kirchen im Kolonialstil heben sich von den ansonsten einstöckigen Gebäuden ab und prägen das Stadtbild. Von hier oben gleicht der Anblick Antiguas einer Bilderbuch-Stadt, einem Museum. Einem Museum  jedoch, das vor Leben nur so pulsiert, das nicht stillsteht. Mögen die Fassaden der Kirchen und Häuser vielleicht seit Jahrhunderten unverändert sein, das Leben ihrer Bewohner ist es ganz sicher nicht.

Antigua Guatemala Sprachkurs. Blick über die Stadt auf den Fuego
Der Blick vom Dach unserer Sprachschule über die Stadt und auf den rauchenden Fuego

Back to School - Sprachkurs in Antigua

Im sonnigen Innenhof unserer Sprachschule treffen wir auf Luisa. Sie trägt das dunkelblaue Maximo Nivel Shirt und ihre langen, glänzend schwarzen Haare werden von einer gelben Blume-Haarspange zusammen gehalten. Sie arbeitet in der Verwaltung der Schule mit, um sich so ihre Englisch-Stunden dort zu finanzieren. Luisa wirkt schüchtern, sanftmütig. Wir fragen Sie nach ihren Plänen, ob sie studiert. Mit leiser aber fester Stimme antwortet sie: „Ich werde Pilotin. Ich gehe in Guatemala-Stadt zur Ausbildung. Aber jetzt bin ich hier zu Hause, um englisch zu lernen. Das ist wichtig.“ Englisch wird in Guatemala nur als Drittsprache an Schulen angeboten.

Ich muss zugeben, ich bin überrascht. Eine angehende Pilotin hätte ich hier nicht erwartet. Yannik fragt sie, ob viele Junge Leute aus Antigua weggehen. Sie nickt: „Ja, die meisten wollen nach Guatemala Stadt zum Studieren. Aber das ist sehr teuer. Hier leben die Leute vom Tourismus. Aber das ist nicht für jeden etwas.“ Von Francisco, unserem Privatlehrer, wissen wir, dass es nur zwei staatliche Unis in Guatemala gibt. Der Rest ist privat und für die meisten unbezahlbar. Das Durchschnittseinkommen in Guatemala liegt umgerechnet bei 400 Euro im Monat. Antigua ist teuer. Für viele reichen die Gehälter nur um ihre Familie zu ernähren und ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Francisco kann sich hier nur ein Zimmer leisten. Ohne Küche. Das Bad teilt er sich mit acht anderen.

Zurück im Klassenraum. Unsere Klasse besteht aus Meghan, einer Lehrerin und Trump-Hasserin aus Amerika, Todd, ein Sporttherapeut und früherer Baseball-Spieler auf Wanderschaft, ebenfalls Amerikaner und Mauricio aus Fulda, einem Musterschüler, der immer frisch rasiert und im hellblauen Hemd zum Unterricht kommt und wie wir auf Bildungsurlaub ist. Ja, und wir natürlich. Yannik, der zu allem seinen Senf dazu gibt und unsere Lehrerin in ewig lange Gespräche verwickelt. Ich dagegen hänge wie damals in der Schule gelangweilt auf meinem Stuhl, rede nur wenn ich gefragt werde und denke mir: „Verlegen wir den Unterricht nach draußen?“ Sagen wir es so: Es ist keine echte Kameradschaft in unserer Klasse entstanden. Später kommt mit Grace zum Glück frischer Wind dazu. Eine drahtige ehemalige Feuerwehrfrau aus San Diego, in den Sechzigern, die von überall aus der Welt spannende Geschichten zu erzählen weiß.

Antigua Guatemala Sprachkurs. Unsere Sprachschule Maximo Nivel in Antigua
Sprachschule Maximo Nivel in Antigua
Jeden Nachmittag von vier bis sechs wurde mit Francsico spanisch gebüffelt

Die wichtigen Dinge im Leben

Am Abend lernen wir Dave kennen. Wie die coolen Kids hängen wir mit ein paar anderen aus der Schule im Parque Central ab und futtern Little Cesars Pizza. Zugegeben: Wir sind nur wegen der Pizza da. Dave ist einer der Menschen, die man einfach gern haben muss, denen man ewig zu hören könnte. Der 62 Jährige im rosa Hoody lässt sich an unserer Schule zum Englisch-Lehrer ausbilden. „Yeah, I wanna give something back you know.“, erklärt er mit breitestem amerikanischen Akzent. „I’ve been working all my life. Had a house and everything. But after my mum died I sold everything. You can’t take anything with you, you know. Life is to short, you know. I am traveling for month now. I like it here. Maybe I stay.“

Damit ist er nicht alleine. Viele Amerikaner oder Europäerinnen verbringen hier in Antigua ihren Lebensabend, arbeiten als Musiker oder betreiben eine Bar. Dave inspiriert mich. Spricht Dinge aus, die ich mich schon lange im Stillen frage. In der westlichen Gesellschaft – vor allem in Deutschland, habe ich das Gefühl – ist alles auf Sicherheit, auf Erfolg ausgerichtet. Erfolg heißt hierbei: Du hast einen sicheren Job, ein Haus, ein Auto und möglichst viele Versicherungen. Das Highlight scheint die Rente zu sein. „Ach, wenn ich schon Rentner wäre, was würde ich da alles machen?“. Wie oft höre ich diesen Satz? Aber warum auf die Rente warten? Warum Besitztümer anhäufen? Dave hat Recht. Wir können nichts mitnehmen. Außer unseren Erinnerungen, unseren Erfahrungen, die ausmachen wer wir sind.

Antigua Guatemala Sprachkurs. Antigua vor dem Agua Vulkan
Das Stadtbild Antiguas vor dem erloschenen Agua Vulkan lädt zum Träumen ein

Wenn Deutsche Salsa Tanzen - „Move your Hips!“

Apropos, wer wir sind. Uns Deutschen wird ja öfters mal nach gesagt ein bisschen steif zu sein. Natürlich ist das ein Klischee aber in unserem Fall stimmt es leider. Immer dienstags um 18:00 Uhr trifft sich die gesamte Sprachschule – inklusive Lehrkräfte – auf der Dachterrasse zum kostenlosen Salsa-, Bachata-, und Merengue-Kurs. Alle reden den ganze Tag von nichts anderem, vor allem die achtzehn bis zwanzigjährigen Girlies aus USA können es kaum abwarten.

Wir sind ein bisschen zaghaft. Schließlich wissen wir bereits aus diversen Tanzkursen, dass wir beide zwei linke Füße haben und das Konzept des Paartanzes bei uns einfach nicht aufgeht. Aber einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul, wie man bei uns auf dem Land sagt. Und so stellen wir uns pünktlich um sechs brav mit den anderen in zwei Reihen auf, um sämtliche Grundschritte, Drehungen, Slides und weiß Gott noch alles im Schnelldurchlauf zu lernen. „Move your hips, have fun!“, ruft der gummiartig wirkende Tanzlehrer immer wieder und demonstriert zugleich – sehr zur Freude der Girlies. „He’ s so amazing!“, raunen sie sich ständig zu.

Ich hingegen schwinge weder mit den Hüften, noch habe ich besonders viel Spaß. Das Ganze gleicht für mich einer Textaufgabe in Mathe. Rechts, links, vor, zurück , drehen, Slide –  immer wenn ich denke ich habe den Dreh raus, kollidiere ich mit meinem Nebenmann- oder Frau. Yannik ergeht es nicht anders, doch er scheint zumindest Spaß dabei zu haben.

Dann geht es ans Paartanzen. Herrenwahl. Oh je. Wir entscheiden uns bewusst dafür nicht miteinander zu tanzen, dass mündet meistens in lautstarken Auseinandersetzungen darüber, wer jetzt eigentlich führt. Yannik bittet eine der Girlies um ihre Hand. Noch lächelt sie. Spätestens nach den ersten paar Takten, sieht sie aber sehnsüchtig zum Tanzlehrer hinüber, während Yannik wirklich sein Bestes gibt.

Mich fordert indes ein um einige Jahre jüngerer, einen Kopf kleinerer aber doch ganz süßer Guatemalteke zum Tanzen auf. „Ach du lieber Gott, auch das noch!“ Ich hatte ihn zuvor schon beobachtet, er tanzte mindestens so gut wie der Lehrer und war „so amazing!“ Tja, was soll ich sagen. Ich war mit Sicherheit bestimmt nicht gut, aber irgendwie brachte er es fertig, dass ich mich so fühlte. Es war fast ein bisschen erotisch!

Schokolade und Weltpolitik

Was passiert, wenn zehn Menschen aus Bulgarien, zwei aus den USA und zwei aus Deutschland gemeinsam Schokolade herstellen? Richtig, es geht drunter und drüber! Und die Klischees fliegen einem nur so um die Ohren – in einem freundschaftlichen Schlagabtausch, wie er wohl nur im geschützten Raum einer Reise möglich ist. Fragen wie: „Und wo kommst du her?“, „Wie ist es da so?“ Und „Sag mal, ist es wahr, dass?“, können nur unterwegs völlig unverfänglich gestellt werden. Niemand wird einen argwöhnisch anschauen oder sich gar beleidigt fühlen, denn hier sind wir alle fremd, dürfen noch echtes Interesse an unserem Gegenüber zeigen.

Happy im Schokoladen Museum Antigua
Das Ergebnis des Workshops kann sich sehen lassen!

Im Schokoladen Museum in Antigua, direkt am Parque Central sitzen wir auf bunten Plastikschemeln um eine Art Tresen in U-Form herum. Jeder von uns, auch die Herren, haben eine bunte, hübsch bestickte Schürze bekommen. In der Mitte des Us steht Maria, die Workshopleiterin und Schokoladenfachfrau – wie man in Deutschland sagen würde. Sie gehört zu dieser Sorte Mensch, die ich nur bewundern kann. Eine echte Erscheinung, strotzend vor Selbstbewusstsein. Mit lauter, kräftiger Stimme erklärt sie auf englisch, wie die nächsten zwei Stunden ablaufen werden.

Ihre knallrot geschminkten Lippen, leuchten dabei mit ihren dunklen, mandelförmigen Augen hinter der großrahmigen Brille um die Wette. Wir werden einiges über Kakao in Guatemala lernen, die Samen der Kakaobohne schälen, rösten, zu Paste verarbeiten, den Schokotrunk der Maya zubereiten und unsere eigene Schokolade verzieren. Doch zuerst soll sich die Gruppe doch mal vorstellen.

Das amerikanische Pärchen neben uns beginnt und schon schallt es von der gegenüberliegenden Seite des Us mit starkem bulgarischem Akzent: „Oh, America first right?!“ Der Zwischenrufer äfft die zuckenden Tanzbewegungen aus dem Wahlkampf eines orangefarbenen US-Präsidenten nach. Alle Kirchen. Dann sind wir an der Reihe und wie zu erwarten ruft ebenjener Bulgare: „Deutschländ, Deutschländ über alles!“ Er tut dies mit einer solchen Komik, dass selbst der humorloseste Deutsche lachen müsste.

Die Reiseleiterin der Gruppe, eine hübsche, rundliche, blonde Frau mit Lachfältchen um die Augen entschärft die Situation spaßeshalber: „Ich habe lange in Deutschland gelebt und gearbeitet, für ein Reisebüro. Und ich liebe deutsche Wurst.“ „Aber die beste Wurst haben wir in Bulgarien!“, kommt es schon von ihrem Nebenmann zurück. Erstaunlicherweise auch auf Deutsch. Es droht eine Diskussion über die beste Wurst zwischen Yannik und dem Bulgaren zu entstehen, doch Maria schreitet netterweise ein.

Ein weiteres Mitglied von Annas Reisegruppe kommt zu Wort. Er sei Chilene und Annas Ehemann. Sie haben sich auf Reisen kennengelernt. Anna, die eben noch auf deutsch und bulgarisch über Wurst diskutierte, wendet sich nun liebevoll auf spanisch an ihn. Dann ist der Herr mit dem großen Mundwerk an der Reihe: „I am from Bulgaria. Bulgaria with B not with P! Understand?“ Ich glaube alle am Tisch haben verstanden, wen er mit dem großen P meint.

 

Später im Workshop als es an das Herstellen der rohen Kakaopaste für die Schokolade geht und die Samen in dem steinernen Mörsern zermalmt werden müssen, ruft Maria einen Wettbewerb aus. Wer zuerst die beste Paste hat, gewinnt zwei Pralinen. Ich höre nur Pralinen, gebe alles und meine Preisboxer-Arme zahlen sich endlich einmal aus. Das Konfekt schmeckt köstlich. „Das ist die deutsche Gründlichkeit und Effektivität!“, schallt es wieder mit schwerem bulgarischen Akzent durch den Raum, gefolgt von einem Faustschlag auf den Tisch. Maria hat Mühe ihre Schäfchen wieder unter Kontrolle zu bringen, wir hängen nur noch halb auf unseren Schemeln vor Lachen.

Ich würde gerne noch mehr über die Verarbeitung von Kakao in Guatemala und bei den Maya berichten, aber ich fürchte die Stimmung im Kurs war zu ausgelassen, um viel zu lernen. Wie in der Schule am letzten Freitag vor den Ferien. Doch es war genau richtig so. Es tat gut über sich selbst und die Weltpolitik zu scherzen – so schlimm sie auch ist – und dabei mit tollen Menschen Schokolade herzustellen. Darum reisen wir!

Wer zuerst die beste Kakaopaste hat!

Feliz Navidad! - Die etwas andere Vorweihnachtszeit

Um kurz nach sechs fallen wir an diesem Freitagabend aus der Sprachschule – den Kopf brummend vor reflexiven Verben. Es ist bereits dunkel, die warmen Lichter der Kirchen, Straßenlaternen und Weihnachtsbeleuchtung an jedem Gebäude, an jedem Baum erhellen die Stadt. Der Feierabendverkehr ist in vollem Gange, aus den geöffneten Fenstern der Bars und Restaurants dröhnen spanische Christmas-Songs oder Salsa-Melodien. Wir passieren den Platz des Colegio de la Jesus.

Vor der erleuchteten Fassade der Kirche baut sich gerade ein Jugendorchester auf. Alle tragen Weihnachtsmütze, Elfenohren oder Rentiergeweihe. Eine kleine Menge hat sich bereits auf dem Platz versammelt. Vermutlich die Familien der Kids. Wir gesellen uns dazu. Der junge Dirigent des Orchesters beginnt mit einer Rede – die wir dank unseres intensiven Spanischkurses einigermaßen verstehen.

Er dankt Ehrenamtlichen und Spendern, die ihre Zeit und Geld darin investieren, dass Kinder in Antigua ein Instrument lernen und gemeinsam Musik machen können, denn es gebe nichts Schöneres. Mir kommen ein bisschen die Tränen und ich denke an die Tage zurück, an denen ich selbst noch Konzerte meiner Saxophon-Schüler anmoderierte. Leider hatten wir nie so viele Zuschauer und durften auch nie mitten in der Stadt auftreten. Ob es hier auch so eine Behörde wie die GEMA gibt, die Musikerinnen das Leben schwer macht?

Arm in Arm lauschen wir den vertrauten, leicht schiefen Klängen von Jingle Bells, Hark the Herald Angels sind, und natürlich Feliz Navidad.  Bei mir kommt mehr Weihnachtsstimmung auf, als es zu Hause auf unseren Weihnachtsmärkten der Fall gewesen wäre, wo meistens, eben wegen jener GEMA, keine Weihnachtsmusik zu hören ist.

Antigua erstrahlt in der Vorweihnachtszeit
Vor Antiguas Supermarkt wird ein Weihnachtsbaum aufgebaut
Vor Antiguas Supermarkt wird ein aufblasbarer Weihnachtsbaum errichtet

Überhaupt ist Weihnachten in Antigua – jetzt –  Anfang Dezember überall. Selbst im Supermarkt. Am folgenden morgen beobachten wir amüsiert, wie fünf Supermarktmitarbeiter damit zu Gange sind, einen überdimensionalen aufblasbaren Weihnachtsbaum auf zu stellen. Dabei tragen sie alle die gleichen, festlich-roten Westen und sehen ein bisschen so aus, als würden sie bei Santa am Nordpol arbeiten.

Im Supermarkt selbst, fühlt man sich dann auch wie in Santas Werkstatt. Weihnachtsmusik dröhnt in voller Lautstärke aus den Lautsprechern an der Decke. Die rotgewandeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wuseln umher, packen Geschenkkörbe, wickeln Geschenke ein und sind dabei viel weniger genervt, als es bei uns in Deutschland um diese Jahreszeit der Fall gewesen wäre. Sie summen mit, scherzen und sind dabei auch noch überaus hilfreich, wenn man ihnen in schlechtem Spanisch eine Frage zuruft.

Weihnachtsmarkt in Antigua

Am folgenden Samstagabend machen wir es wie die Locals. Wir stellen uns in die Schlange bei Little Cesars – einer Pizza-Kette aus den USA, die hier ein echtes Highlight zu sein scheint – und schlendern mit unserer Salami-Pizza zum Parque Central. Dort ist heute so etwas wie Weihnachtsmarkt und ganz Antigua scheint dort versammelt. Außer die Backpacker und Touris, die bevorzugen die überteuerten Dachbars und Starbucks-ähnlichen Cafés. Warum eigentlich?

Little Cesars ist DER Pizza-Laden in Antigua

Wir stürzen uns in den Trubel, ergattern eine der etwas klapprigen Holzbänke am Springbrunnen und lassen es uns schmecken. Die Bäume leuchten in ihrem schönsten Gewand, eine Krippe ist aufgebaut und der ganze Platz wird mit Weihnachtsmusik beschallt. Zu den üblichen Verkäufern mit Magneten, Zuckerwatte, Handtaschen und Co. haben sich heute kleine Stände von Lokalen Künstlern gesellt. Sie verkaufen selbstgemachte Seifen, Bilder und Schnitzereien aus Holz. Es herrscht eine wunderbare Stimmung. Paare liegen sich in den Armen. Kinder toben ausgelassen mit den allgegenwärtigen Hunden. Alle scheinen ihre beste Kleidung zu tragen. Frauen und Mädchen in den traditionellen, bunten, gewebten Röcken und weißen Spitzenblusen. Die lange schwarzen Haare, zu Zöpfen geflochten, schimmern im gelb-warmen Licht der Weihnachtsbeleuchtung. Die Männer in blank-polierten Lederschuhe und Hut.

Ein Verkäufer kommt zu uns und bietet uns Magnete an. Wir lehnen ab. Dann führt er uns eine seiner Flöten vor. Auch die wollen wir nicht. Schließlich sieht er sich kurz um, kommt näher und fragt, ob wir dann vielleicht Gras oder Cocaina wollen. Auch das lehnen wir ab. Ratlos schüttelt er den Kopf und zieht schließlich von dannen.

Es ist unser letzter Abend in Antigua. Eine leise Wehmut breitet sich in mir aus. Die trubelige Stadt war in den letzten beiden Wochen, so etwas wie Heimat geworden. Ich schließe die Augen, um das bereits vertraute Rumpeln des Verkehr auf den gepflasterten Straßen, die Rufe und das Klingeln der Händler, das Plätschern des großen Springbrunnens und das weiche, melodische spanisch der Guatemalteken noch einmal bewusst aufzunehmen, die lauwarme Abendluft Antiguas auf dem Gesicht zu spüren. „It’s Christmas Time in the City“ – singt Dean Martin über alledem aus dem Lautsprecher.

 

Weihnachtsmarkt in Antigua im Parque Central
Weihnachtsmarkt im Parque Central

Weitere spannende Städte Trips findest du hier:

Tbilisi Städte Trip
Tbilisi Staedtetrip
Entdecke Tbilisi zu Fuß! Hier findest du die besten Tipps für deinen Städtetrip in die georgische Ha...
Weiter lesen
Tbilisi, Georgien: Hier schildern wir unsere Eindrücke.
Eindrücke aus Tbilisi
Tbilisi ist eine ganz besondere Stadt, verzaubernd und überfordernd. Hier berichten wir von unseren Eindrücken...
Weiter lesen
Reisen nach Paris
Olympia in Paris: Ein besonderer Städte Trip
Live bei Olympia in Paris 2024! Hier nehmen wir dich mit auf einen ganz besonderen Städte Trip!
Weiter lesen
Ljubljana Städte Trip: Tipps für den kleinen Geldbeutel
Ljubljana Städte Trip: Tipps für den kleinen Geldbeutel
Ein Städte Trip in die grüne Hauptstadt Sloweniens: Ljubljana! Hier findest du Tipps für deinen Städte...
Weiter lesen

Und jetzt seid ihr dran! Erzählt uns von euren Erfahrungen oder stellt uns Fragen!

Schreibt es in die Kommentare oder schreibt uns auf Instagram.

Wir freuen uns auf euch!

 

Du möchtest keine Reisegeschichten & Reisetipps mehr verpassen?

Dann trage hier deine E-Mail Adresse ein, um unsere neusten Reiseberichte direkt in dein Postfach zu bekommen.

Du möchtest keine Reisegeschichten & Reisetipps mehr verpassen?

Dann trage hier deine E-Mail Adresse ein, um unsere neusten Reiseberichte direkt in dein Postfach zu bekommen.

1 Kommentar zu „14 Tage Antigua – Guatemala: Sprachkurs, Salsa & Weihnachtsfieber“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen