Backpacking Rundreise in Georgien
Travel Guide • Reisetipps • Reisewissen
Darum nach Georgien reisen!
- Kultureller Austausch! In Georgien treffen so viele Kulturen aufeinander. Reisende aus Europa, Russland, Armenien, Iran, den USA, Australien etc. kommen dort zusammen. Einen wichtigeren Reisegrund kann es heute nicht geben!
- Geschichte! Überall in Georgien finden sich Spuren aus der bewegten Geschichte des Landes. Eine Geschichte, von der wir viel zu wenig wissen.
- Wandern im Kaukasus! Der Kaukasus ist wunderschön, wilder und viel geheimnisvoller als die Alpen. Es gibt tolle Wanderstrecken durch bunte Blumenwiesen, grüne Täler und schroffe Felsen.
- Das beste Essen! Mal ehrlich, heißes Brot mit Käse und Ei gefüllt, gegrillte Aubergine gefüllt mit Walnusspaste, gefüllte Teigtaschen und dazu Wein - besser gehts doch nicht!
Hier findest du unsere Reisegeschichten aus Georgien:
Unsere Backpacking Rundreise in Georgien:
Unsere Route im Überblick

- Tbilisi und Umgebung: Insgesamt haben wir fünf Tage in Tbilisi verbracht, inklusive eines Tagesausflugs in das Weindorf Sighnaghi.
- Stepanzminda und Kazbek: Zwei Tage wandern mit Blick auf den 5054 Meter hohen Kazbek und pilgern zum berühmten Gergetier Dreifaltigkeitskloster im Schatten des Berges.
- Mit dem Zug nach Sugdidi: Die Zugfahrt an sich ist schon ein Erlebnis und bietet Einblicke in das Land abseits vom Tourismus.
- Wandern und Trekking in und um Mestia: In Mestia lässt sich der Kaukasus in seiner ganzen Pracht genießen. Und die kleine Stadt ist der Ausgangspunkt zum viertägigen Trek nach Ushguli. Der Weg führt durch die winzigen Dörfer Zhabeshi, Adishi und Khalde und atemberaubende Natur!

















Reisewissen und Reisetipps für deine Georgien Rundreise
Georgien • Reisewissen
Eine georgische Legende besagt, dass die Georgier, als Gott die Erde schuf und das Land an die Menschen verteilte, zu spät kamen weil sie zu lange gefeiert hatte. Gott war erzürnt, denn er hatte alles Land bereits verteilt. Doch als er die Fröhlichkeit der Georgier erfuhr, schenkte er ihnen das Land, dass er eigentlich für sich selbst reserviert hatte. Übersetzt heißt das: Georgien ist das schönste Land der Welt! Einen Satz den wir tatsächlich sehr oft von Georgiern gehört hatten. Und ganz zu Recht, wie wir finden.
Die kleine Republik mit ca. 4 Mio Einwohnern liegt an der Grenze zwischen Asien und Europa und wird oft als der „Balkon Europas“ bezeichnet. Während das Land geografisch zu Vorderasien gehört, ist es durch das (orthodoxe) Christentum kulturell gesehen Europa deutlich näher. Aber eigentlich – da sind sich die Georgier einig – ist Georgien eben Georgien. Trotz der zahlreichen Fremdherrschaften (oder gerade deswegen) hat das Land seine ganz eigene Kultur entwickelt. Griechen, Römer, Perser, Araber, Osmanen und Russen – alle haben sie ihr Spuren hinterlassen.
Geografisch hat Georgien mit dem Kaukasus und dem schwarzen Meer ebenfalls einiges zu bieten. Zudem gilt das Land als einer der 34 Biodiveristät-Hotspots weltweit. In keinem anderen Land Europas gibt es auf so kleiner Fläche so vielfältige Lebensräume, in denen unter anderem eine Vielzahl endemischer Pflanzenarten heimisch sind. Das Land hat insgesamt elf Nationalparks, 7 % der Landesfläche stehen unter Naturschutz. Die Georgier selbst, als die autochthone Bevölkerungsgruppe der Region, machen 83 % der Gesamtbevölkerung aus. Der russische Anteil der Bevölkerung, einst die größte Minderheit im Land, beträgt nur noch etwa 1 % der Gesamtbevölkerung. Trotzdem sprechen die meisten Georgier noch immer sehr gut Russisch. Dies kommt nicht von ungefähr.
Zwischen Unabhängigkeit und Unterdrückung
Während des 19. Jahrhunderts gehörte Georgien zum Zarenreich, bevor es während einer kurzen und chaotischen Phase der Unabhängigkeit nach der Oktoberrevolution, 1921 Teil der Transkaukasischen Sowjetrepublik wurde. Die wohl prominentesten Georgier dieser Zeit waren, der in Gori geborene, Josef Stalin und der grausame Chef der Tscheka und des späteren NKWD, Lawrenti Beria.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Unabhängigkeitserklärung Georgiens 1991, folgten Jahre der politischen Selbstfindung und immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen mit Russland – unter anderem in und um die Region Abchasien am Schwarzen Meer. Auch die Rosenrevolution 2003 unter der Führung von Michail Saakaschwili, der zunächst wirtschaftlichen Aufschwung und rigoroses Vorgehen gegen Korruption versprach, mündete in den blutigen 5-Tage Krieg mit Russland um Süd-Ossetien, einer Zero-Tolerance-Politik und erneutem wirtschaftlichen Stillstand.
Diese Umstände verhalfen dem milliardenschweren Oligarchen Bidzina Ivanishvili und seiner Partei „Georgischer Traum“ zu großer Popularität. So kam es im Jahr 2012 zu dem ersten demokratischen und friedlichen Machtwechsel in Georgien. Die neue Regierungspartei „Georgischer Traum“ hatte sich eine engere Zusammenarbeit mit der EU, ohne dabei Russland auf die Füße zu treten, zur Prämisse gemacht. Nach Auseinandersetzungen innerhalb der eigenen Partei wurde 2018 die ehemalige französische Diplomatin, Salome Surabishwili, als Parteilose, unterstützt durch die Regierungspartei zur neuen Präsidentin gewählt.
2024 kamen die bis dahin erfolgreichen EU-Beitrittsgespräche Georgiens zu einem jähen Ende. Im Mai setzte das Parlament die „Russian Law“ trotz massiver Proteste und dem Veto der Präsidentin gewaltsam durch. Dieses Gesetz „zur Kontrolle ausländischer Einflussnahme“ nach putinschem- Vorbild kann eine zunehmende Drangsalierung und Unterdrückung der Zivilgesellschaft zur Folge haben. Die Verabschiedung des Gesetzes ging mit Gewalttaten gegen friedliche Demonstranten und oppositionellen Politikern einher. Es markiert die Annäherung des „Georgischen Traums“ an Putin.
Die „Schicksalswahlen“ im Oktober 2024 – die Wahl zwischen Europa und Putin – gewinnt die Regierungspartei „Georgischer Traum“ mit Ivanishwili an der Spitze. Salome Surabishwili und die endlich einmal geeinte Opposition verweigern nach wie vor die Anerkennung der Wahl und des neuen Präsidenten, ebenso wie ein Großteil der georgischen Bevölkerung. Auch die Wahlbeobachter der OSZE äußern Zweifel. Der Wahlkampf des „Georgischen Traums“ sei mit Stimmenkauf, gewaltsamen Übergriffe auf Oppositionelle und massivem Druck auf Wählerinnen und Wähler einher gegangen. Die EU-Beitrittsgespräche liegen nun auf Eis. Die Proteste gehen weiter. Dabei gehen die Georgierinnen und Georgier nicht nur wegen dem Wahlausgang auf die Straße sondern auch wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage, schlechten Arbeitsbedingungen und hoher Arbeitslosigkeit. Weder die Regierungspartei noch die Opposition haben für diese Anliegen ihres Volkes Wahlkampf gemacht.
Georgien darf nicht sich selbst überlassen werden. Die Europäische Gemeinschaft – dazu gehören auch wir Reisenden – darf es sich nicht erlauben einen weiteren Staat an die Autokratie zu verlieren, wieder einmal tatenlos zuzusehen, wie im Falle von Belarus. Darum reisen wir nach Georgien!
